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Wochenmarkt in Ravensburg: Die Mehrheit wünscht sich auf beiden Seiten wohl eher zu den alten Gegebenheiten und dem ganz besonderen Flair zurück.
Zeitenwende Wochenmarkt? Wenn sich jahrzehntelang gewachsene Strukturen eines Wochenmarktes verändern.
Zuletzt waren es die beiden großen Wochenmärkte Gutenberg- und Stephanplatz in Karlsruhe auf denen ich, Jochen Braasch von der Initiative Kulturgut Wochenmarkt, im Frühjahr 2022 großen Unmut seitens der Marktbeschicker wahrgenommen hat. Wenn Verantwortung, Wertschätzung und Kommunikation durch eklatante Veränderungen aus einem gewachsenen Gleichgewicht kommen sind zuerst die Marktbeschicker und regionalen Erzeuger betroffen. Umstellungen sind dabei die am schwierigsten zu meisternden Aufgaben für Verwaltung, Veranstalter, Marktmeistern und Beschickern. Verärgerte Kunden, insbesondere die Älteren, die ihre Stände suchen müssen und längere Laufwege haben, beschweren sich. Oft genug scheint es aber so zu sein, dass Verwaltungen solchen Unmut einfach aussitzen und Gras drüber wachsen lassen.
Der Ravensburger Wochenmarkt bekam durch zahlreiche Artikel in der „Schwäbischen“ deutlich mehr an Öffentlichkeit. Deshalb habe ich mich am 22. 04.2023 auf den Weg nach Ravensburg gemacht um mir einen persönlichen Eindruck zu machen. Viele der Marktbeschicker kannte ich bereits von meinem ersten Besuch, einige sind nicht mehr da. Ich habe mit zahlreichen Beschickern und Marktbesuchern gesprochen und in einzelnen Videoclips veröffentlicht. Die Mehrheit wünscht sich auf beiden Seiten wohl eher zu den alten Gegebenheiten und dem ganz besonderen Flair zurück. Viele Vorwürfe an die Stadtverwaltung waren von beiden Seiten zu hören. Selbstverständlich waren aber auch zuversichtliche und positive Äußerungen zu vernehmen.
Die häufigsten Fehler die in Verwaltungen oder bei Veranstaltern gemacht werden sind mangelnde Verantwortung, zu wenig Wertschätzung und Kommunikation. Gerade Wochenmärkte sind ein empfindliches Konstrukt die besondere Aufmerksamkeit und Maßnahmen verlangen.
Bevor man neue Konzepte oder Umstellungen durchführt können Bürger und Marktbeschicker befragt werden. Besteht seitens Veranstalter der glaubhafte Anspruch verantwortungsbewusst und mit geforderter Wertschätzung die vorhandenen Probleme mit allen Beteiligten lösen zu wollen, kann ein positiver Prozess und Dialog beginnen.
Organisieren sich die Marktbeschicker in einer echten Marktgemeinschaft, wählen einen Marktsprecher wie z.B. in Pforzheim, Esslingen, Tübingen oder Sindelfingen, dann kann die Kommunikation und der notwendige Dialog mit Veranstaltern oder Kommunen genutzt und besser geführt werden.
Eine zentrale Forderung vom KGWM an alle Veranstalter von Wochenmärkten ist, die Marktgemeinschaft zu unterstützen und die Wahl einer oder mehrerer Marktsprecher zu fördern. Auch die Beschicker tragen Verantwortung für „Ihre Märkte“ und sollten dieser zukünftig gemeinsam gerecht werden. Marktbeschicker sollten sich organisieren und in ganz Baden-Württemberg eine Vereinigung bilden. Ein solcher Verband könnte eine kompetente Instanz in der Kommunikation und Interessenvertretung sein.
Gemeinsam im Dialog für den Erhalt einer lebendigen Wochenmarkt-Kultur auch in Zukunft.
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