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Rudolf Bühler ist der Retter des Schwäbisch-Hällischen Landschweins
»Genuss im Süden«-Gründer Elmar Fetscher war zu Gast auf dem Sonnenhof von Rudolf Bühler. Bühler ist Gründer und Vorsitzender von BESH (Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall) und hat sich u.a. der Rettung der alten Rasse des "Schwäbisch-Hällischen Landschweins" verschrieben, die im Jahr 1982 bereits als ausgestorben bezeichnet wurde.
In Hohenlohe hat Rudolf Bühler Mitte der 1980er Jahre erstmals das Thema des massiven Schwunds von Biodiversität auf Bauernhöfen aufgegriffen, sozusagen vor seiner Haustür. Von einstmals 15 Schweinerassen in den 1950er Jahren waren nur noch drei übrig geblieben! Das Schwäbisch-Hällische Schweinerasse wurde 1982 als ausgestorben bezeichnet – von einem stattlichen Tierzuchtdirektor, der dies ganz pragmatisch, ohne ein Zeichen von Betroffenheit oder Anklage gegen die Ursachen vornahm. Die Hohenloher Bauern haben sich aufgemacht, gegen den Zeitgeist und gegen alle Widerstände aus Wissenschaft und Forschung, aus Wirtschaft und Verbänden, ihre geliebten Hällischen Schweine zu bewahren und wieder in Wert zu setzen. Denn: Was ihre Vorfahren über Generationen von Bauern gezüchtet haben, sollte nicht einfach dem Zeitgeist geopfert werden. Die Bauern denken nachhaltig: Was sie heute ernten auf den Feldern und Wäldern und in den Ställen, haben sie von ihren Vorfahren ererbt. Und was sie heute anpflanzen, bebauen, züchten und bewahren, überlassen sie als Erbe künftigen Hofnachfolgern.
Das Schwäbisch-Hällische Landschwein ist hierfür ein Symbol. Es ist gelungen, diese prächtigen Tiere vor dem Aussterben zu bewahren, eine neue Zucht einzurichten und sie schließlich über eine gekonnte Vermarktung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg als weithin bekanntes Erzeugnis von höchster Qualität zu etablieren. Freilich hat dies über 30 Jahre gedauert, aber es hat sich gelohnt. Und es ist nicht nur Nostalgie: Die besonderen Eigenschaften dieser alten Landrasse werden heute dringender denn je gebraucht, insbesondere in der ökologischen Schweineproduktion. Hier zählen Robustheit, Vitalität, natürliche Fruchtbarkeit, Eignung für Weidegang und Landschaftspflege, Verdauungsvermögen von Restfuttermitteln sowie Klee und Gras zu den besonders wichtigen Merkmalen, welche den sogenannten Mainstream-Rassen verloren gegangen sind.
Heute wird nun auch in wissenschaftlichen Kreisen von Erhaltung der Agro-Biodiversität gesprochen, die Bevölkerung ist sensibilisiert und trägt durch ihren bewussten Einkauf heimischer Erzeugnisse dazu bei, dass diese alte Landrasse eine Zukunft hat. Doch nicht nur das, sie ist zu einem Sympathieträger der Region Hohenlohe geworden und bringt den heimischen Bauernhöfen ein gutes Einkommen und Perspektiven für die Zukunft, gibt Hoffnung und Orientierung.
Mehr Infos dazu gibt's HIER.